Warum kommt Ketchup so schwer aus der Flasche?
Bremen (AfK) - Das kennen viele: Erst will der Ketchup nicht aus der Flasche kommen, und dann haben wir plötzlich viel zu viel auf dem Teller. Wieso aber ist das so?
Fachleute wissen darauf eine Antwort. Sie sagen: Der Ketchup ist keine normale Flüssigkeit. Erst wenn wir schütteln, setzt er sich in Bewegung. Solche Flüssigkeiten haben einen sehr komplizierten Namen. Die Experten sprechen von einem thixotropischen Fluid. Das sind Flüssigkeiten, die ihr Fließverhalten ändern, wenn Kräfte einwirken. Jeder von uns hat es beim Ketchup schon erlebt. Kommt aus der Flasche nichts heraus, dann beginnen wir zu schütteln. Dadurch wirken Kräfte auf den Ketchup ein. Und schwups, kommt gleich ganz viel auf einmal. Der Ketchup fließt.
Die Experten sagen: Der Ketchup ist anders gebaut als zum Beispiel Wasser oder Apfelsaft. Um das zu verstehen, müssen wir wissen, dass die Flüssigkeiten aus Molekülen bestehen. Das sind winzige Teilchen. Bei sehr flüssigen Stoffen wie Wasser sind diese Moleküle nur schwach miteinander verbunden. Umso fester sie zusammenhalten, desto zähflüssiger ist der Stoff. Wasser oder Apfelsaft verändern sich nicht, wenn wir sie schütteln und somit Kräfte auf sie einwirken. Beim Ketchup ist das anders. Bei ihm sind die Moleküle miteinander verhakt. Deswegen kommt der Ketchup so schlecht aus der Flasche. Er fließt nicht. Schütteln wir ihn und üben Kraft auf ihn aus, dann verändert sich etwas. Die Verbindungen zwischen den Molekülen lockern sich. Und das sorgt dafür, dass der Ketchup aus der Flasche kommt. Er kann sich bewegen.
Beenden wir das Schütteln, dann entspannen sich die Moleküle wieder und die alte Struktur kehrt zurück. Greifen wir das nächste Mal zur Ketchup-Flasche beginnt also alles wieder von vorne.