Wieso vertragen manche Kinder keine Nudeln?
Bremen (AfK) - In Deutschland gibt es viele Kinder, die Brötchen oder Nudeln nicht vertragen. Wenn sie die Sachen essen, bekommen sie Bauchweh. Wieso ist das so?
Der Körper der Kinder hat Probleme mit einem bestimmten Stoff. Er heißt Gluten. Wenn die Mädchen und Jungen in ein Brot beißen oder Nudeln essen, dann schmerzt plötzlich der Bauch. Ihnen wird übel, und sie kriegen Durchfall. Das Gluten ist ein sogenanntes Kleber-Eiweiß. Es kommt in einigen Getreidesorten vor. Dass es das Gluten gibt, sehen wir, wenn wir Mehl und Wasser verrühren. Es entsteht plötzlich ein Teig. Das Gluten ist dafür verantwortlich.
Gluten ist in Weizen, Roggen, Gerste oder Dinkel. Weil mit diesen Getreidesorten viele Lebensmittel hergestellt werden, müssen Menschen genau auf die Verpackungen schauen, wenn sie Gluten nicht vertragen. Denn der Stoff ist nicht nur in Brot und Brötchen. Er kann auch im Joghurt, in der Schokolade, der Wurst oder in Keksen stecken. Mais, Reis, Buchweizen, Hirse und Kartoffeln enthalten den Stoff nicht. So können sich die Menschen dennoch gut ernähren.
Doch was passiert im Körper, wenn Menschen das Gluten nicht vertragen? Das Gluten kommt zunächst in den Magen und von dort in den Darm. Im Dünndarm haben wir winzige Schleimhautfalten. Sie werden Darmzotten genannt. Der Körper filtert mit ihnen die Stoffe aus der Nahrung heraus, die er gebrauchen kann. Üblicherweise werden die Darmzotten alle zwei bis drei Tage erneuert. Vertragen Menschen das Gluten nicht, dann gibt es hierbei Probleme. Die Darmzotten entzünden sich und werden schon nach einigen Stunden abgestoßen. Mit der Zeit wird es für den Körper immer schwieriger, die Nährstoffe aus der Nahrung zu holen. Der Körper wird nicht mehr richtig versorgt.
Viele Menschen wissen oft lange Zeit gar nicht, dass sie kein Gluten vertragen. Zwar haben sie nach dem Essen manchmal Bauchweh oder Durchfall, doch sie wissen nicht, warum das so ist und gehen dem auch nicht weiter nach. Wenn Kinder kein Gluten vertragen, dann müssen sie auf ihre Ernährung besonders achten. Sie müssten stets schauen, dass sie weder Weizen, Roggen, Gerste oder Dinkel zu sich nehmen. Im Supermarkt gibt es mittlerweile extra Produkte für Leute, die kein Gluten vertragen. So können sie auch Kekse, Nudeln, Brot und Brötchen essen. Die Sachen sind so gemacht, dass kein Gluten darin vorkommt.
Vertragen Menschen kein Gluten, dann haben sie oftmals die Krankheit Zöliakie. Sie müssen ihr Leben lang damit klar kommen, dass ihr Körper Gluten nicht gut haben kann. Es wird sich an ihrer Situation nichts ändern. Die Zöliakie kann vererbt werden. Das heißt, Eltern können die Krankheit an ihre Kinder weitergeben.