Emphatie bei Kindern
Empathie bei Kindern
Grundlagen der Empathie
Die Entwicklung der Empathie ist zentral für funktionierende zwischenmenschliche Beziehungen, für ein soziales und mitfühlendes Verhalten und die Wahrnehmung des anderen als ein Wesen mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen. In der Psychologie gibt es ein grundlegendes Verständnis für die Bedeutung von Empathie und damit verbundene Erklärungen zur Entwicklung bereits im Kindesalter.
Definition des Begriffs Empathie
Empathie (Einfühlung) ist die Fähigkeit, das emotionale Erleben und die Gefühle anderer Menschen sowohl zu verstehen als auch nachzuvollziehen und darauf angemessen zu reagieren. Dies geschieht auf mehreren Ebenen, einerseits emotional und andererseits kognitiv. Der emotionale Aspekt beinhaltet ein Mitfühlen und damit verbunden eine zugewandte Resonanz auf das Erleben des Gegenübers. Der kognitive Aspekt umfasst das Nachvollziehen dessen, was im anderen vorgeht, sowohl im Hinblick auf dessen Gedanken als auch die erlebten Gefühle.
Empathie bei Kindern
Empathieentwicklung in den verschiedenen Altersstufen
Die Fähigkeit, empathisch zu sein, entsteht in Form eines allmählichen Prozesses im Verlauf von Kindheit und Jugend. Die einzelnen Lebensphasen junger Menschen sind entscheidend geprägt von vielfältigen, unterschiedlichen Entwicklungsaufgaben. Dabei spielen sowohl biologische als auch soziale und kulturelle Faktoren eine Rolle. Je nach Verlauf kann die Entwicklung der Empathiefähigkeit sehr unterschiedlich sein.
Inwieweit einem Menschen im Verlauf seines Lebens empathisches Verhalten möglich ist, entscheidet sich wesentlich bereits in den allerersten Lebensjahren. In den weiteren Entwicklungsphasen und damit verbundenen Altersstufen findet eine tiefgehende Verfeinerung der Fähigkeit statt. Jedem Lebensabschnitt bis zum Erwachsenenalter kommt dabei eine eigene Bedeutung mit wichtigen Lernphasen zu.
Angststörungen - Übersicht
Die gefährlichsten Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen sind die ungesehenen. Eine Angststörung kann man zwar erahnen, wenn man sich auskennt, man kann sie jedoch nicht sehen. Im Folgenden erklären wir Ihnen, was eine Angststörung ist und welche Folgen sie haben kann, wenn sie unentdeckt und unbehandelt bleibt.
Dass Kinder hin und wieder verschiedene Ängste haben, ist jedem bekannt. Die 2 bis 4-Jährigen haben beispielsweise fast immer Phasen, in denen sie sich vor der Dunkelheit, vor Monstern im Kleiderschrank oder Geistern im Schlafzimmer fürchten. Im späteren Schulalter haben Kinder und Jugendliche häufig Angst davor, vor der Klasse zu sprechen oder in irgendeiner Form zu versagen beziehungsweise sich zu blamieren. Diese und ähnliche Ängste gehören zum Erwachsenwerden eines jeden Menschen dazu. Geht die Angst jedoch so weit, dass der Alltag und die Lebensführung massiv in Mitleidenschaft gezogen werden oder das Kind offensichtlich unter seinen Ängsten leidet, kann eine Angststörung vorliegen.
Eine Angststörung zeichnet sich durch starke Angst, Sorge oder Furcht aus, welche zu deutlichen Einschränkungen im Alltag führt.
Wie entstehen Angststörungen bei Kindern?
Angst ist ein natürliches Gefühl, welches jeder Mensch in sich trägt. Es soll uns vor Gefahren und Bedrohungen warnen. Das Angstgefühl versetzt den Körper in Alarmbereitschaft und wir beginnen die Situation und unsere Handlungsmöglichkeiten abzuwägen und entsprechend zu reagieren. Ist die Bedrohungssituation vorbei, verschwindet auch die Angst wieder.
Anders verhält es sich bei einer Angststörung. In diesem Fall tritt die Angst auch in ungefährlichen Situationen auf oder steht in keinem angemessenen Verhältnis zur Bedrohung. Betroffene erleben diese Angst sowohl psychisch als auch physisch sehr intensiv, auch wenn sie manchmal selbst erkennen, dass ihre Angst unangemessen ist. Es ist ihnen nicht möglich, das Angstgefühl auszuschalten oder unter Kontrolle zu bringen. Sobald Ängste die Gefühlswelt dauerhaft belasten und den Alltag stark beeinträchtigen, sollten Sie dem auf den Grund gehen. Doch wie entstehen Angststörungen eigentlich? Darauf gehen wir in diesem Artikel genauer ein.
Bei Kindern sind Angststörungen die häufigste psychische Auffälligkeit, welche einer Therapie bedürfen.
Wie kann ich meinem Kind beim Umgang mit seinen Ängsten helfen?
Wenn ihr Kind Angst hat und um Ihre Nähe bittet, möchte es nicht „seinen Willen durchsetzen“. Kinder sind in Momenten der Angst fest davon überzeugt, sich in Gefahr zu befinden. Sie können Ihrem Kind helfen, mit seinen Ängsten umzugehen und so einer möglichen Angststörung vorbeugen:
- Machen Sie sich nicht über die Ängste Ihres Kindes lustig, auch wenn sie ihnen noch so unsinnig erscheinen. Fühlt Ihr Kind sich von Ihnen nicht ernst genommen, kommt es mit seinen Problemen vielleicht nicht mehr zu Ihnen.
- Nehmen Sie die Ängste ernst und suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Kind. Entschlüsseln Sie, wovor sich das Kind genau fürchtet und wo diese Angst herkommt. (Erfahrung, Fernsehen, Traum …)
- Zeigen Sie immer Verständnis. Versuchen Sie Aussagen wie „Du brauchst keine Angst zu haben“ oder „Da passiert doch nichts“ zu vermeiden.
- Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, wie Sie gegen die Angst angehen können. Mit selbst gemischtem „Monsterspray“ oder Stopp-Schildern können beispielsweise Monster und Geister im Kinderzimmer erfolgreich vertrieben werden.
- Ermutigen Sie ihr Kind, sich mit seiner Angst auseinanderzusetzen, anstatt diese zu meiden. Auch wenn Sie es dabei nahtlos begleiten müssen.
- Loben Sie mutiges Verhalten, aber üben Sie nicht zu viel Druck aus.
- Geben Sie Ihrem Kind die Sicherheit, dass es notfalls immer zu Ihnen kommen und Ihre Hilfe erwarten kann.
- Lassen Sie sich von den Ängsten Ihres Kindes nicht anstecken und versuchen Sie so entspannt zu bleiben wie möglich.
Informationen und Wissen zu Zwangsstörungen bei Kindern
Zwangsstörungen bei Kindern - Erscheinungen und Aussehen
Das Erwachsenwerden ist kein einfacher Prozess. Jedes Kind erlebt diese Zeit ähnlich im Hinblick auf die körperlichen Veränderungen und doch auch wieder ganz unterschiedlich, ist doch keine Familie wie die andere, keine Erfahrung identisch. Jedes Leben hat seine ureigene Geschichte. Im Alter zwischen 6 Jahren und 14 Jahren ist nicht nur der Körper mit einer Vielzahl hormoneller Umstellungen beschäftigt, sondern auch die Psyche muss Höchstleistungen vollbringen. Sie muss ein Selbst bilden, erste Enttäuschungen überstehen, sich in Interaktion mit der Umwelt behaupten und zwischen Freund und Feind unterscheiden lernen. Keine leichte Aufgabe, wenn das Kind Unterstützung durch die Familie erfährt, aber um wie viel schwieriger, wenn die Eltern ihm keine Sicherheit in seiner Erprobungsphase geben können, weil sie selber krank sind oder keine Zeit haben? Die Seele, die sich noch keine wehrhafte Rüstung zulegen und noch keinen Rückzugsort hat finden können, ist den Erschütterungen der Kindheit und Pubertät wehrlos ausgeliefert. Magische Rituale, sinnlose "Wort-Lallereien", wie sie auch gesunde Kinder eine Zeit lang benutzen, um ihre Ängste in Schach zuhalten, verselbstständigen sich und gewinnen die Oberhand.
Zwangsstörungen bei Kindern - Ursachen und Möglichkeiten
Als Ursachen werden multifaktorielle genannt. So ist es nicht die Genetik und nicht die Umwelt alleine, nicht biologische Faktoren oder frühkindliche Hirnerkrankungen, es ist ein Zusammenwirken vieler sich ungünstig auswirkender Faktoren. Es kann beispielsweise eine genetische Veranlagung sein aufgrund einer Häufung von Zwangserkrankungen in der Familie plus traumatischer Kindheitserlebnisse, oder eine körperliche Erkrankung fällt in eine sensible Entwicklungsperiode und gleichzeitig erfolgt ein Umzug ins Ausland, den das Kind nicht gut verkraftet. Den Zwangsgedanken liegen in der Regel Ängste zugrunde, die durch die stereotypen, sich wiederholenden Rituale gebannt werden sollen. Zwangshandlungen dienen der Kontrolle, weil sich das Kind ohnmächtig den Umständen ausgeliefert fühlt. Es gibt eine Reihe von psychologischen Faktoren, die für den Ausbruch der Zwangsstörung verantwortlich gemacht werden.
Wissen - ADS bei Kindern
ADS bei Kindern - Symptome, Diagnose & Behandlung
Ihr Kind ist ein Träumerchen und braucht ewig für die Hausaufgaben? Es wirkt oft unaufmerksam und so, als würde es nicht richtig zuhören? Ihr Kind nimmt sich Dinge schnell zu Herzen und ist sehr emotional? Der Satz "Träumst du schon wieder?" kommt Ihnen sehr bekannt vor, da Sie ihn schon häufig an Ihr Kind gerichtet haben?
Möglicherweise leidet Ihr Kind unter dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS). Woran man ADS erkennt, warum man ADS nicht mit ADHS verwechseln
sollte, wie die Diagnose aussieht und welche Therapiemöglichkeiten es gibt, erfahren Sie in unserem ausführlichen Ratgeber.
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) - Definition
Die Abkürzung "ADS" steht für das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom. In der Allgemeinbevölkerung wird der Begriff häufig synonym zu ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) verwendet. Allerdings fällt bei diesem Subtyp die Komponente der Hyperaktivität weg. Kinder mit ADS sind oft verträumt, gedankenverloren und in sich gekehrt. ADS betrifft die Aufmerksamkeitssteuerung der Kinder und wirkt sich sowohl auf die Konzentration als auch auf die Motivation aus. Kinder und Jugendliche verlieren schnell die Lust und Konzentration, wenn es um Schul- oder Hausaufgaben geht. Oft arbeiten Kinder mit ADS zudem sehr langsam und brauchen Stunden, bis sie mit den Hausaufgaben fertig sind. In der Regel vergessen sie Gelerntes rasch wieder. Da Kinder mit ADS in ihrer eigenen Gedankenwelt leben, fällt es ihnen oft schwer, sich in eine Gruppe zu integrieren.
Wissen - soziale Phobie bei Kindern
Soziale Phobie bei Kindern
Was ist eine soziale Phobie?
Die soziale Phobie zählt zu eine der häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. Circa 5 bis 10% aller Kinder und Jugendlichen leiden im Verlaufe ihrer Kindheit bzw. Jugend einmal an einer sozialen Phobie. Weist ein Kind eine soziale Phobie auf, hat es übermäßige Angst, von anderen Menschen als merkwürdig, peinlich oder gar lächerlich empfunden zu werden. Kinder mit sozialer Angststörung vermeiden es, vor anderen zu essen oder zu reden, da sie fürchten, sich dabei lächerlich zu machen. Sichtbare Zeichen ihrer Angst wie Erröten, Schwitzen oder Zittern sind ihnen dabei besonders peinlich.
Kinder, die an einer Sozialphobie leiden, haben ständig das Gefühl "unter Beobachtung" zu stehen und negativ bewertet zu werden. Sie haben eine intensive Furcht vor Urteilen und Ablehnung durch andere. Das führt wiederum zu einem Vermeidungsverhalten, bei dem sie insbesondere Situationen meiden, in denen sie glauben, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Lässt sich die soziale Situtation nicht meiden, dann legen sie verstärkte Aufmerksamkeit auf ihr eigenes Verhalten und ihre körperlichen Signale in der Situation. In der Psychologie wird das auch als "Selbstaufmerksamkeit" bezeichnet.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
In der Behandlung von Kindern mit sozialer Phobie stehen stets die individuellen Bedürfnisse und Ängste des Kindes bzw. Jugendlichen im Fokus. Verständnis, eine empathische Grundhaltung sowie eine vertrauensvolle Beziehung sind die wichtigsten Grundpfeiler für eine erfolgreiche Behandlung. Neben einer Psychotherapie können auch andere Behandlungsmöglichkeiten miteinbezogen werden. Diese Ansätze haben sich in der Behandlung von Sozialphobien bei Kindern und Jugendlichen als besonders effektiv herausgestellt:
Therapie: Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine weit verbreitete Behandlungsoption für Kinder und Jugendliche mit sozialer Phobie. In einer therapeutischen Umgebung lernen die jungen Patienten, ihre ängstlichen Gedanken zu erkennen und herauszufordern, sowie bewährte Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Ein wichtiger Teil dieser Therapie ist die schrittweise Exposition gegenüber angstauslösenden Situationen, um die Toleranz gegenüber sozialen Ängsten zu erhöhen.
Training sozialer Kompetenzen: Jugendliche können von speziellen Trainingsprogrammen profitieren, die darauf abzielen, ihre sozialen Fähigkeiten zu verbessern. In einer unterstützenden Umgebung können sie praktische Übungen durchführen, um Selbstvertrauen aufzubauen und effektive Kommunikations- und Interaktionsstrategien zu erlernen.